Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust. Die des Clowns und die des Managers. Klingt komisch – ist es auch. Wenn Raoul Schoregge sich in sein Alter Ego, den Clown „Correggio“, verwandelt, schaut ihm sein Manager-Ich auf der Bühne über die Schulter. Von der Leinwand herab – so, wie einst der Fabrikboss in Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“ seine Angestellten von der Leinwand herab maßregelte.
Big Brother is watching you!
Aber wenn sich im „Big Brother“ nur das eigene Manager-Ich manifestiert, ist das weniger bedrohlich als amüsant. Kein Wunder, dass die Corregio-Fans, die das Pumpenhaus bis unters Dach füllten, frenetisch applaudierten. Was Schoregge, der Clown-Manager aus Havixbeck, zelebrierte, war eine heiter-nachdenkliche Selbstbespiegelung. Da saß er am Ende am Küchentisch und hielt melancholisch Rückschau auf über 20 Jahre – im Gespräch mit seinem Clowns-Ich, das er in Form der roten Nase in Händen hielt. „Halbzeit“ heißt sein Correggio-Programm, das er mit Regisseurin Inga Dietrich realisiert hat.